21.10.09 Firetrainer Bevensen

Schon eine Woche vorher begann dieses wohl einmalige Erlebnis. Bei einer gut zweistündigen Unterweisung im Bevensener Gerätehaus wurden bestimmte Voraussetzungen besprochen, die notwendig sind um einen FLASH-OVER ( Rauchdurchzündung ) oder den aus dem gleichnamigen Film bekannten BACKDRAFT ( Rauchexplosion ) rechtzeitig zu erkennen. Diese Unterweisung ist eine von vielen Bedingungen, die ein Kamerad im Voraus erfüllen muss, um überhaupt in den Trainer gelassen zu werden. Weiterhin muss man eine gültige G-26-Untersuchung vorweisen und zudem in diesem Jahr die für die AGT-Träger gestellte Strecke in der FTZ Uelzen absolviert haben.

Mittwoch, 21.10.2009 – 15.00 Uhr, Treffen für die Kameraden. Anschließend die Fahrt zu dem Gerätehaus nach Bad Bevensen, wo eigens der Truck samt Auflieger, in dem diese Gasbetriebene „Feuerungsanlage“ beinhaltet ist, schon aufgebaut wurde.

Die Aufgaben sind aufgrund eines vorgeführten Videos schon bekannt. Kellerbrand! Erste Aufgabe ist es sich den Weg der Kellertreppe, die in Brand steht, „frei zu löschen“. Zweite Aufgabe wird direkt im Anschluss eine heiße Sache werden. Brennende Gasflaschen, die schnellstmöglich „herunter gekühlt“ werden müssen. Der zweite Kamerad muss die in Flammen stehenden Flaschen zudrehen. Ich denke schon bei dem Gedanken an diese Aufgabe, dass es eine wirklich „heiße Sache“ wird. Doch es wird dann noch lange nicht vorbei sein. Die dritte Aufgabe hat es dann in sich. Nachdem man eine verschlossene Tür öffnet, wird es nach betreten des Raums nahezu 700°C heiß. Denn wir werden einen Flashover fast real erleben. Im Anschluss, an diese wohl für jeden hoffentlich einmalige Erfahrung, wird noch ein Fettbrand zu bekämpfen sein.

Nachdem wir uns truppweise fertig machten, ging es vor das Gerätehaus um den richtigen Umgang mit dem Hohlstrahlrohr. Dann ging es im Trupp auf den Auflieger zum Kellereingang. Nach dem die Tür geöffnet wurde kam uns starke Wärme entgegen und mein Truppmann begann mit der Brandbekämpfung. Es dauerte schon eine kleine weile bis das Feuer unter der Treppe erloschen war. Dann ging es rückwärts die Treppe hinunter. Kaum dort angekommen bemerkten wir eine erneute Brandstelle. Zwei Gasflaschen standen in Brand und drohten uns um die Ohren zu fliegen. Andreas Baumgart, der am Strahlrohr war, begann die Flaschen zu kühlen. Ich drehte dann nach Wärmetest durch Erfühlen die Flaschen zu. Sie waren dann auch gelöscht. Wir zogen unsere Schlauchreserve nach. Wir kamen an eine verschlossene Tür. Diese öffneten wir mit Hilfe der Axt und einer Bandschlinge. Es wurde wieder sehr, sehr warm. Andreas kühlte den Raum mit Sprühstößen runter, bis wir ihn betreten konnten. Kaum drin gab es einen simulierten Flashover der sich in einer Art Feuerball unter der Decke über unsere Köpfe hinweg entlang zog. Es wurde richtig heiß. Instinktiv ließen wir uns zur Seite fallen. An das Erlernte dachten wir in diesem Augenblick der Überraschung nicht. Wir kühlten den Raum lange runter, bis wir auch wirklich an den eigentlichen Brandherd rankamen. Nun standen wir vor der letzten Aufgabe. Ein Fettbrand, den wir nicht wie man immer wieder falsch annimmt mit Wasser löschen. Ich nahm den Topfdeckel und erstickte so das Feuer. Die Übung war beendet. Wir machten uns aus dem Container raus. Bei einer Nachbesprechung, die von dem Beobachter geführt wurde, der uns während der ganzen Übung beobachtete, wurden eventuelle Fehler besprochen. Ich denke die Übung war für jedermann eine Erfahrung, die bei einem Einsatz sicherlich jeden ruhiger arbeiten lässt.

Text: Stefan D.

(Bilder)

 
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